Exkursion: Gotthard. Passage und Symbol im Wandel, 07.09.2018

Der Gotthard wurde als Alpenpass, auf dem sich Handel, Post und Tourismus auf abenteuerlichem Auf- und Abstieg kreuzten, und als Verbindung zwischen Kultur- und Sprachräumen im 19. und 20. Jahrhundert zum Mythos. Heute wird der Gotthard möglichst rasch untertage durchquert: seit 1882 mit der Eisenbahn, der UNESCO-Welterbequalität attestiert wird, 1980 mit der Autobahn und 2016 durch den Gotthard-Basistunnel. Nach starkem Bedeutungsverlust gewinnt die Gotthardpassage wieder an Wichtigkeit: Auf der Passhöhe wurden das von Miller&Maranta renovierte Hospiz und die Festung Sasso San Gottardo eröffnet. Die Fahrt über den Gotthard zelebrieren Schweiz Tourismus mit der «Grand Tour» und die SBB mit dem Gotthard-Panoramaexpress auf der Bergstrecke. Göschenen und Erstfeld beginnen ihre Eisenbahngeschichten zu erzählen.

 Was bedeutet den Menschen heute der Gotthard? Ist er vor allem ein Ort des Rückzugs oder der Begegnung, der Verlangsamung oder auch ein Ort der Zukunft? In einem historischen Zug von Erstfeld nach Göschenen und zum Tunnelausstieg in Airolo, mit einer Fahrt auf die Gotthard-Passhöhe, in Referaten, Führungen und Präsentationen in deutscher und italienischer Sprache versuchen wir dem Mythos Gotthard, einem Symbol im Umbruch, näherzukommen.

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